Mittwoch, 8. Mai 2013

Der Anfang

Jeder Anfang beginnt von vorn. Daher fange ich am besten bei mir selbst an: Ich bin Nicole, digital Native, aktiver, neugieriger Netzmensch, Internetsuchti und Smartphonebewunderer. Ich verbringe oft und gerne Stunden vor den flackernden Bildschirmen, die für mich die Tore zur Welt sind. Normalerweise bin ich aber im 4. Bachelor-Semester meines Germanistik- (Sprach- und Kulturwissenschaften) und Kunstgeschichtsstudiums. Spannend, ich weiß. Ist es wirklich, manchmal!

Ich blogge aktiv auf tumlbr (für mich) und ab und zu auf blogger (über mich), poste fleißig auf Facebook, "schreie" auf Twitter Kommentare, Lebensweisheiten und Statements in die Welt, obwohl es keinen interessiert, hipstere auf Instagram herum und whatsappe jeden Tag halbe Romane mit meinen besten Freunden hin und her. Ohne Internet würde ich mich wahrscheinlich schnell hilflos, sehr einsam und gelangweilt fühlen.
Ja, ich nehme auch gern mal ein Buch oder eine Zeitschrift in die Hand.
Ja, ich schreibe sogar ab und zu Tagebuch (so richtig mit Hand und mit Tinte auf Papier!) und Unterhaltungen bevorzuge ich auch eher von Angesicht zu Angesicht. Und obwohl ich meinen Laptop liebe, schalte ich ihn gerne aus, um mit echten Menschen die Straßen Dresdens zu erobern und die Nacht zum Tag und den Tag unvergesslich zu machen. Danach oder zwischendurch poste ich wahrscheinlich darüber oder stell mal ein Foto von uns online ;)
Aber obwohl das Internet etwas einfach großartiges ist, lenkt und hält es mich einfach viel zu oft von den wirklich wichtigen Dingen im Leben und meinen Erwachsenenpflichten ab - zum Beispiel von der Uni, vom Lernen, manchmal auch nur vom Aufstehen.

Als ich mir nun die AQUA (Allgemeine QUAlikifaktion)- Kurse für dieses Semester ansah, hüpfte mein Onlineherz ein bisschen vor Freude, als ich über dieses Dings namens Lernen 2.0 las. Cool, Social Media- da hab ich bisher sowieso alles mitgenommen, was ging. Praktisch, "Persönliches Lern- und Wissensmanagement" - hier kann ich bestimmt was lernen und mein eigenes Surfverhalten reflektieren, überarbeiten, verbessern. Das beste: ein Online-Kurs!! Toll, da muss ich ja nicht mal aufstehen und hingehen!!! Und ich verbinde meine Leidenschaft (andere nennen es Sucht) mit dem Nützlichen und Nötigen, geht's denn besser?

Ja, es ging. Die Einführungsveranstaltungen waren sehr locker, entspannt und (wohl eher ungewollt) im kleinen Kreis. Angenehme Atmosphäre, die GastgeberInnen, die scheinbar nicht viel älter sind als ich, machen das selbst zum ersten Mal. Richtig und falsch gibt es hier nicht, denn es geht eher um selbstständige Interessenentwicklung, statt um stumpfe Theorie. Learning by doing und so. Es gab gleich in der ersten Woche eine Hausaufgabe: Wer über Social Media spricht, muss auch Social Media können. Es wurde gefordert, einen Twitter-Account zu aktivieren und einen Blog zu kreieren.
Meinen Twitteraccount habe ich schon entstaubt. Nach längerem überlegen habe ich nun einen 3. Blog angelegt, zusätzlich zu dem sehr persönlichen tumblr und meinem sehr offenen und ausführlichen Reiseblog. Der erste Post ist nun auch verfasst, also sollte einem erfolgreichen Verlauf des MOOCs (Massive Open Online Course) names SOOC (Saxon Open Online Course) nichts mehr im Wege stehen. Was das eigentlich heißt könnt ihr hier auf dem Blog des Kurses nachlesen.

Doch für heute ist der allgemeine Bedarf an Akronymen gedeckt. Ich freue mich auf die erste Online-Session nächste Woche und bin vor allem auf die (hoffentlich) zahlreichen Beiträge und Tweets gespannt, die bald durchs Netz wandern. Und ich werde meinen Teil dazu beitragen. Und vielleicht hole ich ja doch noch was Nützliches aus meiner sinnlos und klein erscheinenden Internetexistenz heraus, wer weiß. Der Anfang ist jetzt jedenfalls gemacht. Begleitet mich gern auf dieser Reise oder erstmal einfach durch den Kurs.

Bis bald, Nici

1 Kommentar:

  1. Liebe Nicole,
    es hat mich wirklich sehr gefreut, Deinen Post zu lesen und vor allem natürlich das Lob der Präsenzveranstaltung. Tatsächlich sind die GastgeberInnen kaum oder gar nicht älter als Ihr Teilnehmende und vor allem sind wir genauso neu in der Materie MOOCs. Genau das ist aber auch das, was so viel Spaß macht. Und was vielleicht auch ein kleiner Schritt aus den verstaubten Dozent-Student-Hierarchien an der Uni ist. Das Wissenschaftsleben und den ganzen Background der sich hinter Vorlesungen und Seminaren verbirgt kann man oft am besten kennenlernen, indem man mit den Akteuren redet oder eben über Twitter, Blogs oder Sonstiges kommuniziert. Es ist schön, die Hierarchien aufweichen zu sehen und freue mich auf weitere Posts und Reflexionen von Dir, Du Internetsuchti. ;-)

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